Kindliche Hörstörungen
Die häufigste Hörstörung im Kindesalter ist eine vorübergehende Verschlechterung des Hörvermögens, eine Schalleitungsschwerhörigkeit.
Da bei Kindern enge anatomische Verhältnisse bestehen und gehäuft Infekte auftreten, ist die Eustachische Röhre (Tuba eustachii) öfter und schneller verschlossen als bei Erwachsenen.
Durch den nachfolgend entstehenden Unterdruck in der Paukenhöhle wird die Schwingung des Trommelfells, vor allem in den tiefen Frequenzen, gehemmt. Hält der Tubenverschluss über Monate an, entsteht ein mukoseröser Paukenerguss (zähe Flüssigkeit hinter dem Trommelfell). Dies kann zu einer lang anhaltenden Hörstörung führen.
Ein gutes Gehör ist die Grundvoraussetzung für das Erlernen von Sprache.
Bei einem länger anhaltenden, therapieresistenten Paukenerguss sollten operative Maßnahmen (z. B. Paukenpunktion, Paukendrainage, Polypenentfernung) eingeleitet werden, um Sprachentwicklungsstörungen zu vermeiden.