Vestibularisprüfung
Unser Gleichgewichtssystem im Innenohr, welches in den sogenannten Bogengängen sitzt, ist eng mit unserem Sehsinn über Schaltstellen im Hirnstamm mit Augenbewegungen, verknüpft. Deshalb kann man Störungen in den Bogengängen an bestimmten Augenzuckungen, die man mit einer speziellen Brille („Frenzel-Brille“ oder „Leuchtbrille“) beobachtet, entdecken.
Diese Augenbewegungen nennt man Nystagmus. Ähnliche ruckartige Augenbewegungen treten übrigens auf, wenn man aus einem fahrenden Zug aus dem Fenster die Landschaft betrachtet (sog. „Eisenbahn-Nystagmus“).
Mit einer kleinen Infrarot-Videokamera in einer dunklen Brille werden
solche Augenbewegungen bei der Vestibulometrie aufgezeichnet und
grafisch als gezackte Kurven ausgedruckt. Dies nennt man Video-Okulografie.
Um die Gleichgewichtsorgane, also die Bogengänge, zu
reizen, wird etwa 25-27 °C kaltes oder ca. 40 °C warmes Wasser in den
Gehörgang gebracht. Dabei tritt ein Nystagmus auf, der aufgezeichnet und
mit dem des anderen Ohres verglichen
wird.
Auf diese Art und Weise kann man Störungen im Innenohr aufdecken oder auch ausschließen.